Energiewirksames Personal spielt eine zentrale Rolle, wenn Unternehmen ein Energiemanagementsystem (EnMS) einführen oder betreiben. Diese Mitarbeiter tragen aktiv dazu bei, dass das EnMS funktioniert, weil sie direkt Einfluss auf den Energieverbrauch und die Energieeffizienz nehmen. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, wer zum energiewirksamen Personal gehört und welche Aufgaben diese Personen übernehmen.
Wer zählt dazu?
Laut ISO 50003 und ISO 50001 umfasst energiewirksames Personal alle Personen, die in einem Unternehmen Verantwortung für den Energieeinsatz tragen oder diesen direkt beeinflussen. Dazu gehören:
- Das Top-Management, weil es die Energiepolitik festlegt und Ziele bestimmt.
- Energiemanagement-Beauftragte und das Energiemanagement-Team, da sie das EnMS planen, steuern und weiterentwickeln.
- Mitarbeiter, die Anlagen bedienen oder Prozesse steuern, weil sie mit ihrem Handeln den Energieverbrauch direkt beeinflussen.
- Personen, die für große Energieverbraucher (sogenannte SEUs – Significant Energy Use) zuständig sind, denn sie wirken auf die wichtigsten Energieflüsse im Betrieb ein.
- Beschäftigte, die Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umsetzen oder kontrollieren.
Aufgaben des energiewirksamen Personals
Energiewirksames Personal sorgt dafür, dass das Unternehmen weniger Energie verbraucht und die Energieziele erreicht. Sie überwachen den Energieeinsatz, erkennen Einsparpotenziale und setzen Verbesserungen um. Außerdem helfen sie, neue Ideen für mehr Energieeffizienz zu entwickeln und umzusetzen. Sie dokumentieren ihre Ergebnisse und berichten regelmäßig an das Management. So bleibt das Energiemanagementsystem immer aktuell und wirksam.

Warum ist energiewirksames Personal so wichtig?
Ohne energiewirksames Personal kann ein Energiemanagementsystem nicht erfolgreich arbeiten. Denn nur wenn Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und aktiv mitmachen, lassen sich Energieeinsparungen erzielen. Das Unternehmen profitiert, weil es Kosten spart, die Umwelt schont und gesetzliche Vorgaben leichter erfüllt. Außerdem motiviert ein engagiertes Team auch andere Kollegen, sich für mehr Energieeffizienz einzusetzen.
Energiewirksames Personal schulen
Damit energiewirksames Personal seine Aufgaben gut erfüllen kann, braucht es Wissen und Praxis. Deshalb bieten viele Unternehmen Schulungen an. In diesen Schulungen lernen die Mitarbeiter, wie sie Energie sparen, Daten richtig erfassen und Maßnahmen umsetzen. So wächst das Verständnis für das Thema und die Motivation steigt.
Personenzahl begrenzen
Eine gezielte Auswahl und Begrenzung des energiewirksamen Personals hilft Unternehmen nicht nur bei der Umsetzung des EnMS, sondern auch bei Zertifizierungsaudits nach ISO 50001. Die ISO 50003 legt fest, dass Auditoren die Anzahl der energiewirksamen Personen bei der Planung von Audits berücksichtigen. Denn je mehr Mitarbeiter in energiebezogene Prozesse eingebunden sind, desto länger dauern Interviews und Dokumentenprüfungen.
So sparen Sie Auditzeit:
- Fokussierte Verantwortlichkeiten: Weniger energiewirksames Personal bedeutet weniger Ansprechpartner für Audits. Auditors konzentrieren sich auf Schlüsselpersonen, die alle relevanten Prozesse abdecken.
- Effiziente Dokumentation: Sind Aufgaben klar zugeordnet, lassen sich Nachweise (z. B. Schulungsunterlagen, Maßnahmenpläne) schneller sammeln und prüfen.
- Reduzierte Interviewzeiten: Auditors führen Gespräche mit ausgewählten Mitarbeitern statt mit einem großen Kreis. Das spart Zeit und erhöht die Klarheit.
Die ISO 50003 empfiehlt, die Auditdauer an der Komplexität des EnMS und der Anzahl der Standorte auszurichten. Wer das energiewirksame Personal auf ein notwendiges Minimum beschränkt, reduziert beide Faktoren. Gleichzeitig bleibt das System handlungsfähig, wenn Rollen eindeutig definiert sind.
Beispiel: Ein Industriebetrieb legte fest, dass nur das Energieteam und Abteilungsleiter zum energiewirksamen Personal zählen. Bei der Zertifizierung dauerten die Audits 30 % kürzer als bei einem Vergleichsunternehmen mit doppelt so vielen Verantwortlichen.
Gezielte Auswahl
Wer ein EnMS einführen oder verbessern will, sollte energiewirksames Personal gezielt auswählen und fördern. Denn diese Mitarbeiter sind der Motor für mehr Energieeffizienz im Betrieb. Sie kennen die Prozesse, erkennen Chancen und setzen Verbesserungen um. So gelingt es, die Vorteile eines Energiemanagementsystems voll auszuschöpfen und dauerhaft Energie zu sparen.
Aber:
Wer beim EnMS einführen von Anfang an die Anzahl des energiewirksamen Personals begrenzt, spart nicht nur Ressourcen im Betrieb, sondern auch wertvolle Zeit bei Audits. Das beschleunigt die Zertifizierung und senkt Kosten – ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wählen Sie daher nur Personal aus, dass einen erheblichen Beitrag zum EnMS leisten kann.
Wir unterstützen Sie dabei.
